Rund 60 bis 80 Prozent der Männer müssen ein Erbe antreten, auf das sie liebend gern verzichtet hätten. Leider hat niemand sie je danach gefragt – was aber auch nichts gebracht hätte. Es handelt sich nämlich um „androgenetische Alopezie”, erblich bedingten Haarausfall. Zugegeben, das klingt jetzt ein bisschen nach lebenslänglichem Polieren statt Frisieren, aber es gibt Hoffnung. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die das Fortschreiten von erblich bedingtem Haarausfall stoppen können. Neues Haarwachstum kann angeregt werden.

Harte Schale, weiche Follikel

Schuld am erblich bedingten Haarverlust ist eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel. Ausgerechnet ein Stoffwechselprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron macht sie mürbe: das Dihydrotestosteron. Die vom erblich bedingten Haarausfall betroffenen Haarwurzeln reagieren überempfindlich auf DHT und verkümmern nach und nach. Die Wachstumsphasen der Haare verkürzen sich, bis irgendwann kein Haar mehr nachwächst.

Druck raus

Die Ursache liegt also in der Verkümmerung der Haarfollikel. Diese bringen im Verlauf des erblich bedingten Haarausfalls nur noch dünnes Flaumhaar hervor. Minoxidil, das ursprünglich in den 1970er-Jahren als Blutdruckmedikament eingeführt wurde, kann diesen Prozess aufhalten und neues Haarwachstum fördern.

Nährstoffe rein

Äußerlich angewendet fördert Minoxidil die Blut- und Nährstoffversorgung der vom erblich bedingten Haarausfall betroffenen Haarwurzeln. Bereits nach 12 Wochen konsequenter Therapie können erste Ergebnisse sichtbar werden. Der Verlauf des erblich bedingten Haarausfalls kann aufgehalten werden und neues Haar kann dicker und dichter nachwachsen.

Haariger Faktencheck

Wir beantworten drei häufige Fragen über Haarwachstum und -verlust:

 1. Wachsen Haare nach dem Schneiden kräftiger nach?

Nein, aber es sieht so aus. Da die Haarspitzen dünner als die Schäfte sind, wirkt das Haar nach dem Schneiden kräftiger als zuvor.

2. Wieso verliere ich trotz Behandlung noch mehr Haare?

In einigen Fällen kommt es 2 bis 6 Wochen nach Behandlungsbeginn zum sogenannten Shedding-Effekt. Neue, nachwachsende Haare verdrängen dabei die alten Haare, die daraufhin vermehrt ausfallen.

3. Stammen die Erbanlagen für Haarverlust von Papa oder Mama?

Die Veranlagung für erblich bedingten Haarausfall kann sowohl von väterlicher als auch von mütterlicher Seite vererbt werden.

Wussten Sie,

dass auch bei erblich bedingtem Haarausfall gilt: Je früher mit einer Minoxidil-Behandlung begonnen wird, desto größer die Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung.